Verbraucher sollten sich nicht drängen lassen. (Symbolbild: stock:xchng)
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Hier lautet das Motto: Lass dich nicht verarschen

Verbraucher sollten sich nicht drängen lassen. (Symbolbild: stock:xchng)
Verbraucher sollten sich nicht drängen lassen. (Symbolbild: stock:xchng)

Werbeschreiben von Vodafone und Kabel Deutschland verunsichern Verbraucher und „Medienberater“ warnen vor Ausfällen bei der Analog-Abschaltung von Telefon und Kabelanschluss.

Wieder einmal häufen sich die Anfragen verunsicherter Verbraucher bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V. Der Grund sind Werbeschreiben von Kabel Deutschland bzw. der Vodafone GmbH sowie Hausbesuche von Medienberatern dieser Firmen, um neue Telefonverträge zu verkaufen. Die Verbraucherzentrale rät, Verträge nicht übereilt zu kündigen und einen Anbieter- oder Vertragswechsel genau zu prüfen.

Verkäufer drängen unseriös

„Um der Gefahr von Ausfällen durch die Umstellung zu entgehen, müssen Sie jetzt handeln. Das ist Ihre Chance, den Anbieter zu wechseln “, heißt es im Schreiben von Vodafone zur Internet-Telefonie. Kabel Deutschland hingegen rät im Betreff zur „Prüfung Ihres Kabelanschlusses“, da der im Wohnobjekt vorhandene TV-Anschluss „von Ihnen nicht in vollem Umfang genutzt“ werde. „Die Medienberater dieser Firmen nutzen die angeblich ‚drohende Analogabschaltung‘ schon seit Jahren gerne als Druckmittel, um an der Haustür neue Verträge zu verkaufen“, weiß Michael Gundall, Technikexperte der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, „in der Vergangenheit beim Fernsehempfang und nun bei den Telefonanschlüssen.“

Unwissenheit wird ausgenutzt

Gerade weniger technikerfahrene Menschen und Senioren fallen sehr oft auf diese Maschen herein. Der Verbraucherzentrale ist unter anderem ein Fall bekannt, in dem ein Medienberater einer älteren Dame einen Komplettanschluss mit Telefon und einer 100 Mbit/s Internetleitung buchstäblich aufgedrängt hat, obwohl die Dame mit ihrem analogen Telefonanschluss bei einem anderen Anbieter zufrieden war und kein Internet nutzte.

Verbraucherschutz rät: Nicht drängen lassen

„Es gibt keinen Grund, übereilt einen neuen Vertrag abzuschließen“, so Gundall, „bei reinen Telefonanschlüssen müssen Kunden gar nichts unternehmen, denn die Umstellung auf IP-Technik erfolgt intern bei der Telekom.“ Die Telekom Deutschland hat angekündigt, analoge Telefonanschlüsse und ISDN-Anschlüsse mit DSL bis 2018 zu kündigen. Allerdings werden die Kunden mit mehreren Schreiben informiert, bevor ein Anschluss abgeschaltet wird und es so zu einer Unterbrechung der Telefonleitung kommt. Eine Kündigung ist erst zum Ende der regulären Vertragslaufzeit möglich. Kunden haben somit ausreichend Zeit zu entscheiden, ob sie den Anbieter wechseln oder bei der Telekom bleiben möchten.

Wer unsicher ist, kann sich bei der Verbraucherzentrale beraten lassen. Der Berater prüft, ob bestehende Verträge im Hinblick auf die tatsächlichen Bedürfnisse optimiert werden können oder ob ein Anbieterwechsel Sinn macht. Die Beratung findet nach Terminvereinbarung in den Beratungsstellen statt und kostet 10 Euro. Termine können unter 06131/2848-0 vereinbart werden. VZ-RLP

Pressemeldung der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V.

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