Nierstein

Niersteiner „Aufmerksame Nachbarn“ forcieren Einsatz

Die "Aufmerksamen Nachbarn" verhindern Einbrüche.

Als „Aufmerksame Nachbarn“, „Streifengänger“ oder manchmal auch „Streifenhörnchen“ kennt man sie in Nierstein. Vor vielen Jahren hat sich eine Gruppe von Einwohnern auf Anregung von Manfred Sander und Ernst-Günter Tillmann zusammen getan, um als „aufmerksame Spaziergänger“ auf Hab und Gut ihrer Nachbarn, vor allem in der dunkleren Jahreszeit, aufzupassen. Vorausgegangen war eine Serie von Einbrüchen in ihrem Wohngebiet. Seit einigen Wochen haben die „Aufmerksamen Nachbarn“ ihre Einsatzpläne, die von Hartmut Hey koordiniert werden, wieder ausgedehnt. Etwa 50 Personen beteiligen sich zur Zeit an der Aktion und gehen Abend für Abend mit Taschenlampe und Handy ausgestattet abwechselnd für eine Stunde aufmerksam spazieren.

In der AZ vom 27. Oktober 2010 war zu lesen, „dass die Dunkelheit Einbrecher anzieht, und dass im Spätherbst und Winter fast doppelt so oft eingebrochen wird wie im Sommer“. Und weiter: „Wer nach kurzer Zeit (Anm.: von den Einbrechern) nicht erfolgreich ist, gibt in der Regel auf“. Und genau darum geht es den „Aufmerksamen Nachbarn“. Nämlich die eventuellen Einbrecher schon im Vorfeld bei ihren Plänen zu stören und zu verunsichern.

Erfolg durch Zahlen belegt

Dass das bisher erfolgreich ist, belegen Zahlen, die uns  der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Oppenheim, Herr Stefan Landvogt, zur Verfügung gestellt hat. Seit  vielen Jahren begleitet die Polizeiinspektion Oppenheim die „Aufmerksamen Nachbarn“ in Nierstein  mit Rat und Tat.  „Es war lange Zeit relativ ruhig“, so Landvogt in einem Gespräch am 12.11.2010, „aber jetzt, in der dunkleren Jahreszeit geht es wieder los. Am häufigsten kommen die sogenannten  Tageswechseleinbrüche vor, die in der Zeit von Dämmerung zu Dämmerung begangen werden. Also tags über. Auch die Polizei habe ihre Präventionsmaßnahmen gegen Einbruchdiebstähle forciert“ so Landvogt.

Im Inspektionsbereich der Polizei Oppenheim sind von Beginn des Jahres 2009 bis heute 92  Einbrüche registriert worden. Bei 50 davon ist es beim Einbruchsversuch geblieben. Auf Nierstein entfielen sieben Einbruchsdelikte bei denen es bei zwei Einbrüchen beim Versuch blieb. „Dass die Zahl der realisierten Einbrüche mit Diebstahl zurückgeht und es beim Versuch bleibt, liegt unter anderem daran, dass die Investition in die Vorsorgetechnik der Leute merklich besser geworden ist (Diebstahlsichere Schlösser, Alarmanlagen, aufmerksame Nachbarn, Beratung durch die Polizei u.a.m.)“ berichtet Landvogt. Dazu komme noch die zunehmende Präsenz der Polizei. „Dennoch wird es potenziellen Einbrechern immer noch zu leicht gemacht. Leitern im Garten, offene Garagentore, offene Fenster sind nur einige negative Beispiele“ sagt Landvogt.

Die „aufmerksamen Nachbarn“ in Nierstein sind sich sicher, dass sie mit ihrem Engagement einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen Einbruchdiebstahl leisten.

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