
DRK Nierstein-Oppenheim ist deutscher Vize-Meister
OPPENHEIM – Dies kann jeden treffen – der Fahrer des Behindertenfahrdienstes erleidet einen Krampfanfall und wird bewusstlos. Nur gut, dass er das Auto noch kontrolliert zum Stehen bringen konnte und dass sofort Sanitäter vor Ort waren – insgesamt rund 90 Stück. Es handelte sich hierbei glücklicherweise nicht um einen realen Unfall sondern um eine von insgesamt zehn Aufgaben, bei denen die Landesmeister aller Landesverbände des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) um den Titel kämpften.
Für den Landesverband Rheinland-Pfalz war die sechsköpfige Gruppe aus Nierstein-Oppenheim am Start. Die Gruppe qualifizierte sich vor wenigen Wochen für den Bundeswettbewerb der Bereitschaften in Berlin (wir berichteten), der nun auf dem ehemaligen Bundesgartenschaugelände in Berlin-Neukölln stattfand.
Bei herrlichem Spätsommerwetter stellten die Sanitäter sich den verschiedenen Aufgaben und bewiesen, dass nicht nur das Beherrschen der einzelnen notfallmedizinischen Maßnahmen wichtig ist, sondern auch Personal- und Materialmanagement, Fachwissen im technischen und psychologischen Bereich sowie der Patientenbetreuung.
Gerade bei der eingangs erwähnten Aufgabe stand diese im Fokus – die behinderten Mitmenschen mussten schließlich aus dem Bus begleitet und adäquat betreut werden. Hier galt es, einen Blinden zu führen, einer gehbehinderten Dame mit dem Rollator zu assistieren und einer Rollstuhlfahrerin mittels Hebebühne aus dem Bus zu helfen.
Am Ende des ereignisreichen Wochenendes fand die Siegerehrung statt: Die Mannschaft aus Nierstein-Oppenheim eroberte mit ihrer Leistung den zweiten Platz – nur 2 Punkte hinter der Mannschaft aus Darmstadt, die das oberste Treppchen erklimmen konnten. In der Qualifikation für die europäischen Wettbewerbe fehlten ebenfalls nur wenige Punkte – dort landeten die Sanitäter aus Rheinland-Pfalz knapp hinter den Bayern.