Schwanen-Drama am Hafen in Oppenheim
In Oppenheim hat ein Schwanen-Paar auf der Bootsrampe im Hafen angefangen ein Nest zu bauen. Auch ein Ei liegt schon drin. Leider ist diese Bootsrampe die einzige verfügbare Wasserrungsstelle für Privatboote und vor allem auch Rettungsboote der Feuerwehr oder DLRG. Die sogenannte Natorampe in Oppenheim draußen am Rhein ist wegen dem sehr niedrigen Wasserstand derzeit gar nicht nutzbar und bei normalem Wasserstand zudem nur für die Rettungskräfte, nicht aber Privatleute zugänglich.
Wie die drei Bilder zeigen, haben die beiden Schwäne das Nest unmittelbar seitlich auf der Rampe gebaut. Das Ei liegt auch nicht unbedingt stabil und man kann die Schwäne beobachten, wie sie es immer wieder mit dem Schnabel zurecht schieben. Auch das Nest, an dem die beiden Tiere immer noch bauen und dazu Material in der Umgebung sammeln, ist noch nicht sehr stabil aber schon recht groß.
Es erfordert das ganze Geschick der PKW-Fahrer, damit sie Nest und Ei nicht beschädigen, wenn die Bootsanhänger rückwärts ans Wasser hinunter gefahren werden. Schwäne können sehr aggressiv werden, vor allem wenn es um den Schutz des Geleges geht. Zudem können sie sehr kräftig beißen und auch ein Schlag mit den Flügeln kann sehr schmerzhaft sein.
Derzeit verhalten sich beide Tiere halbwegs ruhig, wirken aber nervös. Aber Passanten und Neugierige sollten die Stelle meiden, weiträumig umgehen und vor alle auch Kinder fern halten. Auch Hunde sollten hier an der Leine geführt werden, auch zum Schutz des Hundes. Den Schwäne wissen sich durchaus auch gegen Hunde zu wehren.
Die DLRG Oppenheim, die heute mit dem Boot eine Ausbildungsfahrt absolvierte, rief bei der Polizei an. Die Beamten bemühten sich intensiv, einen richtigen, zuständigen und kompetenten Ansprechpartner für das Problem ausfindig zu machen. Das vorerst aber ohne Erfolg. Die Sorge ist, dass ein weniger geschickter und erfahrener Autofahrer Nest und Ei beschädigen könnte, bevor es von fachlich versierten Personen umgesetzt werden kann.



One Comment
Schwanenfreunde
Mit Gruß vom Bodensee, wo ähnliches Drama bestand:
http://almenbaer.wordpress.com/2011/04/26/das-ei/
Laut Aussage des NABU fühlen sich Vogelschutzverbände nicht direkt für Schwäne zuständig, zumal sie nicht vom Aussterben bedroht sind. Es ist immer schwierig, jemanden zu finden, der da hilft, außer, der Schwan gefährdet den Straßenverkehr oder ist verletzt.
Weiter nicht ganz unproblematisch: Sollte es Ihnen gelingen, das Schwanenpaar mithilfe von Jute-Säcken oder Decken, die man über sie wirft, kurzfristig außer Gefecht zu setzen, ist nicht garantiert, dass sie einen neuen Standort, den Sie ggfs. für das Ei eingerichtet haben (z. B. ein künstlich errichtetes Nest), akzeptieren. Wahrscheinlicher ist, dass sie nach einem solchen Stress ihr Ei, eigentlich die gesamte Umgebung als geeignete Brutstätte, aufgeben.
Manchmal helfen Tierschutzvereine. Also diejenigen Tierheime in Ihrer Umgebung, die auch Heimtiere aufnehmen. Sie wissen manchmal um geeignete Ansprechpartner, die sich mit im Umgang mit Wasservögel auskennen, und sei es nur auf Privatbasis.
Weiter viel Erfolg bei der Rettung dieses Schwanen-Eis!