Vergangene Veranstaltungen

Sa. 03.12.22: Jonas Sorgenfrei – Elephants Marching On

Stadtteilzentrum ZwoZwo Koblenzer Straße 22, Bingen-Bingerbrück

Auch am 3. Dezember 2022 wird die Jazzinitiative Bingen noch auf fremde Veranstaltungsorte angewiesen sein. An diesem Samstag wird sie das junge Quartett des in Köln lebenden Drummers Jonas Sorgenfrei mit dem aktuellen Programm “Elephants Marching On” im ZwoZwo, dem Stadtteilzentrum Bingerbrück, Koblenzer Straße 22, präsentieren. Jonas Sorgenfreis Betitelung seines Debuts beim Schweizer Label UNIT könnte man, im Hinblick auf das Jahr 2020, auch als ein optimistisch-metaphorisches Motto der aktuellen Zeit interpretieren. Wir schreiten weiter, dickhäutig geworden gegen die Widrigkeiten des Lebens, dünnhäutig aber in der Musik, hochkonzentriert im Zusammenspiel und mit einem absolut eigenständigen Sound am Puls unserer Zeit. Und Jonas Sorgenfrei hat sich gut überlegt, wer seine musikalischen Visionen tragen und weiterspinnen kann: mit Wanja Slavin (Saxophone & Synth) und Rainer Böhm (Piano) hat er zwei der herausragenden Solisten der Deutschen Szene für sein Debut gewonnen, beide mit einem unverwechselbaren Sound an ihrem Instrument, einer weit entwickelten, ureigenen Improvisationssprache, einem Phrasing und Timing “hors du commun” gesegnet. Der dunkle, volle Basssound von Matthias Akeo Nowak liefert zusammen mit dem feinnervigen, äußerst agilen, aber nie aufdringlichen, wundervoll pulsierenden Spiel des Bandleaders Sorgenfrei das Fundament, auf dem die zwei herausragenden Solisten inspiriert abheben. Der Bandsound bleibt warm, erdig und dunkel in den vielfarbigen, stimmungsvollen Kompositionen, die oft zwischen ausgeschriebenen und frei improvisierten Passagen hin und herpendeln, das Interplay ist dicht und organisch. Das ist bis heute das immer wieder faszinierende, magische an einer außerordentlich guten Jazzcombo: die eigenständigen, starken Persönlichkeiten verschmelzen zu einem größeren Ganzen, einem unverkennbaren Gesamtsound. Mit seinem Debut gelingt Jonas Sorgenfrei etwas, was vielen Jazzmusiker:innen ein Leben lang verwehrt bleibt: er schweißt vier Menschen zu einer Einheit zusammen, der man gebannt zuhört und die die internationale Szene aufhorchen lassen wird. Tickets zu 14 €, ermäßigt 12 €, bis 27 Jahre 7 € an der Abendkasse. Ticketreservierung: jazz@bingerbuehne.de . Konzertbeginn 20:30 Uhr, Einlass ab 19:30 Uhr.

€14

Träume mich grün – Requiem viridem

Alte Mensa der Universität Mainz Johann-Joachim-Becher-Weg 3, Mainz

LESUNG – KONZERT – MALEREI mit Flora von Herwarth (Gedichte, Idee) Manuel Fischer-Dieskau (Komposition, Violoncello) Amador Vallina (Gemälde) Celloensemble UNICELL Manuel Fischer-Dieskau, Flora von Herwarth, Amador Vallina (© Foto: Stephen Löhr) Das Waldsterben, das seit Jahrzehnten zunimmt und von Jahr zu Jahr evidenter wird, hat die Lyrikerin Flora von Herwarth veranlasst, ein Requiem für den Wald zu schreiben. Die entstandenen Gedichte wurden von dem renommierten Cellisten Manuel Fischer-Dieskau für fünf Violoncelli vertont und durch sechs großformatige Gemälde (am Abend als Projektionen) des spanischen Künstlers Amador Vallina um die bildende Kunst bereichert. Zusammen präsentieren sie ein Requiem aus Wort-, Klang- und Bildfarben, um dem stummen Leid der Wälder eine Stimme zu geben.   Der Begleitband (mit einer Audio CD) erscheint im März 2022 im KLAK Verlag. ISBN: 978-3-948156-58-9 Anmeldung: https://requiem-viridem-traueme-mich-gruen.eventbrite.de GEDICHTE UND IDEE Flora von Herwarth, geboren 1981 in Wiesbaden, arbeitete im Entwicklungsdienst in Chile und Nicaragua und war seit 2008 im Cambridge University Hospital als Hebamme tätig. Sie veröffentlichte in Anthologien und Literaturzeitschriften und war Preisträgerin des Literaturforums Hessen-Thüringen. Ihr Debütroman „Splitterzeiten“ erschien 2020 im KLAK Verlag, ebenso wie „Das Marsyasprojekt“, das sie im gleichen Jahr als Lyrikerin mit dem Pianisten Alexander Kokic Schmidt und der Malerin Sandy Lang uraufführte. 2021 wurde „Splitterzeiten“ für den Uwe-Johnson-Förderpreis nominiert. Für die Arbeit an ihrem zweiten Roman erhielt Flora von Herwarth ein Stipendium der Hessischen Kulturstiftung. KOMPOSITIONEN UND VIOLONCELLO Manuel Fischer-Dieskau zählt ohne Zweifel zu den herausragendsten Musikern seiner Generation. Seine Erfahrungen als Kammermusiker und Solist an der Seite von Künstlern wie Christian Zacharias, Cyprien Katsaris, Katja & Marielle Labèque, Sabine Meyer, Viktoria Mullova, François Leleux, Reinhard Goebel oder Christoph Poppen, u.v.m. machen ihn zu einem gefragten und begehrten Partner auf den internationalen Konzertpodien. Seine CD-Einspielungen für die Labels EMI - Classics (Warner), Onyx, Phillips und MDG wurden international mit höchstem Lob bedacht. Auch seine aktuelle Einspielung der Cellosonaten von Ludwig van Beethoven mit der kanadischen Ausnahmepianistin Connie Shih begeisterte die Kritik grenzenlos. Seit einigen Jahren beschäftigt Fischer-Dieskau sich auch vermehrt mit dem Komponieren. So entstand 2018 das Werk „TEN“ für 10 Violoncelli und 2019 die Suite für Saxophon und Violoncello „Relations“. Fischer-Dieskau ist Professor für Violoncello und Kammermusik an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz. GEMÄLDE Amador Vallina, geboren 1957 in El Entrego (Asturien, Nordspanien), emigrierte in den 70er Jahren nach Deutschland. Nach Jahren der freien Theaterarbeit und Gründung und Mitarbeit des Design- und Kunstateliers „artefacto“ wandte Vallina sich ganz der Bildenden Kunst zu. Von 1999 bis 2011 arbeitete er auch in seinem zweiten Atelier auf Mallorca. Seine Arbeiten waren bereits in zahlreichen Ausstellungen in Deutschland (u. a. Mainz, Wiesbaden, Frankfurt, München, Köln), Spanien (u. a. Madrid, Barcelona, Palma de Mallorca), Holland, England und Shottland zu sehen. Vallinas beeindruckende Skulpturen sind neben den Ausstellungen auch in vseinem Skulpturengarten in Wörrstadt/Rheinhessen zu bewundern.   Ein weiterer Termin findet am 06.03.2022 im Museum Wiesbaden statt.

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